Von einem Engstand spricht man dann, wenn die Zähne im Kiefer nicht genug Platz finden. Das ist dann der Fall, wenn der Kiefer zu klein für die Zähne ist oder die Zähne zu groß für den Kiefer. Folge ist, dass die Zähne nicht vollständig herauswachsen, ganz im Kiefer verbleiben oder verdreht werden, also schief stehen.
Je nachdem, wie ausgeprägt ein Engstand ist, hat der Kieferorthopäde mehrere Möglichkeiten zur Behandlung. So gibt es – bei weniger ausgeprägten Engständen – die Möglichkeit, die Zahnbögen so zu denen bzw. zu strecken, dass sie wieder allen Zähnen genügend Platz bieten. Ist der Unterschied zwischen Kiefergröße und Zahnmaterial aber zu groß, müssen Zähne extrahiert, also entfernt werden.
Auf den ersten Blick mag es seltsam erscheinen, dass man gesunde Zähne reißt, um zu verhindern, dass Zähne schief stehen, oder um diese geradezurücken. Allerdings ist diese Art der Behandlung bei rund jedem siebten Patienten die einzig Erfolg versprechende.
Das Lückengebiss ist sozusagen das Gegenstück zum Engstand. In diesem Fall ist der Kiefer zu groß oder – das ist öfter der Fall – die Zähne sind zu klein oder zu schmal, um den Kiefer auszufüllen.
Bei einem Lückengebiss wird mit der kieferorthopädischen Behandlung dafür gesorgt, dass die Lücken so gut es geht geschlossen oder zumindest so verkleinert werden, dass sie danach durch eine Verbreiterung der Zähne beseitigt werden können. Verbreitert werden Zähne mit Hilfe von Kunststoffmaterial (Composite) in der Farbe der Zähne, von aufgeklebten Keramikhaftschalen (Veneers) oder von Keramik- bzw. Zirkonkronen.